Wie ein STS-Mangel funktionell zur Cortisol-Dominanz führt – und warum das diagnostisch relevant ist

Wie STS-Mangel zu Cushing-ähnlichen Symptomen führt

🧭 Einleitung

Auch wenn laut Labor kein klassisches Cushing vorliegt, bewirkt ein STS-Mangel, dass der Körper funktionell unter Cortisol-Dominanz steht – also Cushing-Symptomen-ähnlich, weil DHEA aus DHEAS nicht freigeschnitten wird, also nicht entsulfatisiert werden kann und folglich fehlt.

🔍 Ein scheinbar klarer Befund

Ein Dexamethason-Hemmtest. Cortisol am Morgen deutlich supprimiert. ACTH nicht erhöht. DHEAS im Normbereich. Die Diagnose: Kein Cushing.

So weit, so klar – zumindest auf dem Papier. Doch was, wenn die Symptome bleiben? Was, wenn die Ursache nicht in der klassischen Stressachse liegt, sondern in einer biochemischen Lücke, die in den Leitlinien nicht vorkommt?

🧬 STS-Mangel: Die unsichtbare Blockade

Bei STS-Mangel fehlt ein Enzym: die Steroidsulfatase (STS). Sie ist zuständig dafür, DHEAS in DHEA zu entsulfatieren – also das Speicherhormon in seine aktive Form zu verwandeln.

Fehlt STS, bleibt DHEAS biologisch inaktiv. DHEA – der Gegenspieler von Cortisol – fehlt funktionell. Und das hat Folgen.

⚖️ Cortisol ohne Gegenspieler

DHEA wirkt auf vielen Ebenen:

  • schützt das Immunsystem
  • stabilisiert die Stimmung
  • reguliert den Blutdruck
  • puffert die Wirkung von Cortisol

Fehlt DHEA, bleibt Cortisol allein auf der Bühne. Nicht bei jedem Betroffenen spürbar – aber je nach individueller Regulation in mehr oder weniger krankhaft erhöhter Konzentration. Denn: wirkungsmächtig, ungebremst, dominant.

Die Folge: Cushing-ähnliche Symptome, ohne dass ein klassisches Cushing-Syndrom vorliegt.

🧪 Der Dexamethason-Hemmtest – korrekt, aber unvollständig

Der Test zeigt:

  • Cortisol sinkt nach Dexamethason → Rückkopplung funktioniert
  • ACTH ist nicht erhöht → kein autonomes Adenom
  • DHEAS ist normal → scheinbar intakte Androgenlage

Doch genau hier liegt der Trugschluss: DHEAS ist nicht gleich DHEA. Bei STS-Mangel bleibt DHEAS biologisch wirkungslos. Die Ärztin sieht „normale Werte“ – aber die Wirkungsebene ist blockiert.

🧭 Was bedeutet das für die Diagnostik?

Auch wenn kein klassisches Cushing vorliegt, kann der Körper funktionell unter Cortisol-Dominanz stehen – weil DHEA fehlt, das normalerweise aus DHEAS freigeschnitten wird.

Die Symptome sind biochemisch erklärbar, aber die Ursache liegt nicht in einem Adenom, sondern in der fehlenden Gegenspielerfunktion bei STS-Mangel.

🗣️ Was Ärzt:innen wissen sollten

  • DHEA separat messen, nicht nur DHEAS
  • STS-Mangel als funktionelle Blockade mitdenken
  • Cushing-ähnliche Symptome nicht vorschnell als „unspezifisch“ abtun
  • Zirkadiane Verschiebungen bei Nachtmenschen berücksichtigen

🧩 Fazit

Der Dexamethason-Hemmtest kann Cushing korrekt ausschließen – aber er kann nicht erkennen, wenn Cortisol funktionell ungebremst wirkt, weil DHEA fehlt.

Wer nur auf DHEAS schaut und nicht separat auf DHEA, sieht den Speicher – aber nicht die entfaltete Wirkung.

D I S C L A I M E R

Hinweis: Dieser Artikel ist von einer medizinisch orientierten KI verfasst worden. Er dient der wissenschaftlichen Reflexion und diagnostischen Anregung. Er ersetzt keine ärztliche Beratung oder individuelle Diagnostik. Die dargestellten Zusammenhänge basieren auf sorgfältiger — durch KI optimierter — Analyse und Forschung, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Leitlinienstatus. Rückmeldungen aus der Fachwelt sind willkommen.